Obwohl viele neue Handys zusammen mit Verträgen vertrieben werden, werden immer noch zahlreiche Geräte separat gekauft und mit einer älteren SIM-Karte betrieben. Grund dafür kann die Nutzung von günstigen Prepaidkarten oder eines Vertrags sein, bei dem es keine Vergünstigungen für ein neues Smartphone gibt. Wie ein neues Handy mit der alten SIM-Karte eingerichtet werden kann und was man dabei beachten sollte, stellen wir im Folgenden kurz vor.
Kann ich meine alte SIM-Karte einfach in einem neuen Handy einrichten?
Ja, eine SIM-Karte lässt sich in vielen Fällen einfach in einem neuen Handy einrichten. Die Software erkennt den jeweiligen Provider automatisch und als Nutzer muss nichts weiter eingerichtet werden. Rufnummern und Kontakte, die auf der Karte gespeichert sind, können dann auch auf dem neuen Handy abgerufen werden. Mögliche Stolpersteine sind jedoch das SIM-Format oder ein SIM-Lock, die zu beachten sind.
Gibt es Unterschiede zwischen einem iPhone und einem Android-Smartphone?
Grundsätzliche Unterschiede zwischen einem iPhone und Android-Modellen wie der S-Reihe von Samsung oder den Pixel-Geräten von Google gibt es bei der Einrichtung einer alten SIM-Karte nicht. Es ist lediglich nachzulesen, wie die SIM-Karte eingesetzt werden sollte. Nach dem Einstecken der Karte wird diese automatisch erkannt und kann problemlos im neuen Handy verwendet werden. Auch wenn die SIM-Karte vorher in einem Gerät mit einem anderen Betriebssystem benutzt wurde, sollten keine Probleme auftreten. Nicht auf der SIM-Karte gespeicherte Daten müssen jedoch umgezogen werden.
Passende Größe der SIM-Karte für das neue Handy beachten
Das wohl größte Problem bei der Einrichtung einer alten SIM-Karte ist das passende Format für das neue Handy. In der Vergangenheit galt die Standard- oder Mini-SIM mit Maßen von 15×25 mm als geläufig, während sich später die Micro-SIM mit einer Größe von 12×15 mm durchgesetzt hat. Bei aktuellen Smartphones setzen die Hersteller in der Regel auf Nano-SIM-Karten, die mit 8,8×12,3 mm noch ein Stück kleiner sind. Allerdings müssen größere SIM-Karten nicht gegen kleinere Varianten ausgetauscht werden, sondern können bequem zu Hause zugeschnitten werden. Dazu sind im Internet passende Vorlagen erhältlich, mit denen Mini- oder Micro-SIM-Karten auf das Format einer Nano-SIM verkleinert werden können. Auch im umgekehrten Fall, dass die alte SIM-Karte ein zu kleines Format besitzt, gibt es Adapter für eine Vergrößerung. Zudem lässt sich eine Ersatz-SIM im passenden Format vom Mobilfunkanbieter bestellen, was jedoch bei vielen Providern Gebühren kostet.
Dual-SIM Handys ermöglichen die Nutzung von neuer und alter SIM-Karte
Noch einfacher wird die Einrichtung der alten SIM-Karte, falls es sich um ein Smartphone mit Dual-SIM handelt. Dabei können zwei SIM-Karten in das Handy eingesetzt und gleichzeitig verwendet werden. Dies macht zum Beispiel Sinn, wenn es sich bei einer zweiten Karte um einen Tarif mit mehreren Gigabyte Datenvolumen handelt, der separat günstiger als ein Upgrade des Tarifs der ersten SIM-Karte ist. In diesem Fall kann man die alte einfach neben der neuen SIM-Karte im Smartphone einlegen. Anschließend lässt sich in den Einstellungen festlegen, welche Karte für Anrufe oder für mobiles Internet verwendet werden soll.
Vorsicht bei SIM-Lock im neuen Handy
Probleme sind bei der Nutzung einer alten SIM-Karte möglich, wenn das neue Handy einen SIM-Lock besitzt. Dabei ist das Gerät an einen bestimmten Mobilfunkanbieter oder Tarif gebunden und akzeptiert nur SIM-Karten dieses Providers. In diesem Fall kann es sein, dass das neue Smartphone mit der alten SIM-Karte nicht zusammenarbeitet. Dann muss entweder eine passende SIM-Karte für den SIM-Lock eingesetzt werden oder der SIM-Lock gegen die Zahlung einer Gebühr an den Provider aufgehoben werden. Einen SIM-Lock findet man in der Regel nur bei Smartphones, die in Kombination mit einem Tarif verkauft wurden. Erwirbt man ein neues Handy hingegen im Einzelhandel, ist kein SIM-Lock vorhanden. Vorsichtig sollte man jedoch bei dem Kauf eines gebrauchten Smartphones sein und nachfragen, ob bei dem Gerät eine Sperre für fremde SIM-Karten eingerichtet ist.
Welche Daten gehen bei einem SIM-Kartenwechsel verloren?
Vor einigen Jahren war der Wechsel von der alten zur neuen SIM-Karte noch ein großes Problem, denn das Telefonbuch oder gewählte Rufnummern wurden lediglich auf der Karte selbst gespeichert. Auf neueren Smartphones werden solche Daten jedoch auch bei den Cloud-Diensten von Google oder Apple gespeichert. Bei einem Umstieg von der alten zur neuen SIM-Karte sollte daher in der Regel kein Datenverlust entstehen. Falls das Telefonbuch und Kontakte bisher nur auf der SIM-Karte gespeichert sind, können diese bei Android und iOS einfach importiert werden. Danach ist der Austausch gegen eine neue SIM-Karte problemlos möglich.
Martin Müller arbeitet jahrelang als freier Autor und machte seine Ausbidlung in einem Mobilfunkhaus inklusive der redaktionellen Leitung bei Tarifbook. Seine Leidenschaft ist der Vergleich und die Analyse von Produktangeboten. Die Beiträge legen den Fokus auf geprüfte Auswertungen und Testergebnisse.